top of page

Bundesliga Rückrundenvorschau: FC St. Pauli

  • Rugby-News Team
  • 20. März
  • 3 Min. Lesezeit

Der FC St. Pauli Rugby steht nach einer schwierigen Hinrunde unter Druck. Mit der schwächsten Offensive und Defensive der Liga Nord/Ost blieb das Team unter den eigenen Erwartungen. Doch die Rückkehr mehrerer Spieler und eine neue Dynamik in der Hintermannschaft sollen in der Rückrunde für einen Umschwung sorgen.


Die Rugby-Abteilung des FC St. Pauli gehört zu den traditionsreichsten Vereinen Deutschlands. Seit der Gründung 1933 ist der Klub eng mit der Stadt Hamburg verwurzelt und hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder in der höchsten deutschen Spielklasse etabliert. Der größte Erfolg der Herrenmannschaft bleibt das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft 1964. Heute ist St. Pauli vor allem für seine besondere Fankultur und sein gesellschaftliches Engagement bekannt. Doch sportlich erlebte das Team eine enttäuschende Hinrunde in der Bundesliga Nord/Ost.

„Wir sind sicher unter unseren Möglichkeiten geblieben, was nicht nur der dünnen Personaldecke geschuldet war“, erklärt der Verein. Mit nur vier Punkten aus acht Spielen überwinterte St. Pauli auf dem vorletzten Tabellenplatz. Die Statistik ist ernüchternd: 45 erzielte Punkte bedeuteten die schwächste Offensive der Liga, während 400 kassierte Zähler für die anfälligste Defensive stehen. „Wir hatten sehr viele Langzeitverletzte und mussten das Karriereende einiger gestandener Spieler kompensieren, was insgesamt zu einer schwierigen Kadersituation geführt hat“, so aus dem Verein.


Bereits der Saisonstart verlief alles andere als vielversprechend. Die 5:39-Niederlage gegen den Berliner RC und das 0:131 gegen Hannover 78 setzten früh ein deutliches Signal, dass es eine schwierige Saison werden würde. „Die herbe Auswärtsniederlage bei 78, bei der wir durch viele krankheits- und verletzungsbedingte Ausfälle nur mit einem Rumpfkader antreten konnten, war zwar wirklich bitter, aber hat letztlich den Teamzusammenhalt gestärkt, weil eine Absage für alle Beteiligten keine Option war“, erinnert sich der Sprecher. Der einzige Lichtblick war der 8:6-Sieg gegen BSV 1892 – der bislang einzige Erfolg der Saison.


Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass St. Pauli sich in der Offensive stark auf Versuche konzentriert. 35 der 45 Punkte wurden durch Versuche erzielt, nur 10 Punkte kamen durch Kicks zustande. Während dieses Verhältnis zeigt, dass das Team sich nicht auf Straftritte verlässt, fehlt es dennoch an Durchschlagskraft. In sieben der acht Spiele blieb die Mannschaft unter 15 Punkten, während sie gleichzeitig immer wieder hohe Niederlagen einstecken musste – etwa das 5:67 gegen SC Germania List oder das 0:43 im Rückspiel gegen den Berliner RC.


Doch es gibt Hoffnung für die Rückrunde. „Unsere Hintermannschaft wird durch die vielen Rückkehrer und ein paar neuerdings spielberechtigte Eigengewächse eine andere Dynamik haben, und wir wollen diese nutzen, um unsere Gegner etwas mehr aus der Reserve zu locken“, gibt der Verein die Marschrichtung vor. Das große Ziel bleibt der sportliche Klassenerhalt – auch wenn die kommende Ligareform für zusätzliche Ungewissheit sorgt. „Trotz anstehender Ligareform wollen wir den sportlichen Verbleib in der Bundesliga erreichen, also mindestens Platz sieben.“


Ein weiteres Thema, das den FC St. Pauli beschäftigt, ist die langfristige Entwicklung des deutschen Rugbysports. „Ohne langfristige Jugendarbeit und Entwicklung können wir im deutschen Rugby sonst bald die Lichter ausmachen“, so der Sprecher. Besonders das neue Scoresystem wird mit Spannung verfolgt, da es langfristige Auswirkungen auf den Wettbewerb haben könnte.


Die Rückrunde wird für den FC St. Pauli eine Herausforderung, doch mit einem breiteren Kader und neuen Impulsen in der Hintermannschaft könnte sich das Team stabilisieren. Ob es reicht, um sich vom Tabellenkeller abzusetzen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

Comments


bottom of page