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Bundesliga Rückrundenvorschau: Germania List

  • Rugby-News Team
  • 31. März
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 1. Apr.

Germania List dominierte die Hinrunde der Bundesliga Nord/Ost und blieb als einziges Team ungeschlagen. Mit der besten Offensive und Defensive setzt sich der Club an die Spitze der Liga. Doch nun gilt es, diese Form zu bestätigen – insbesondere mit Blick auf die Play-offs, wo jede kleine Schwäche entscheidend sein kann.

Es gibt Rugbyvereine in Deutschland, die für Konstanz stehen, und dann gibt es Germania List. Gegründet im Jahr 1900, gehört der Club nicht nur zu den ältesten, sondern auch zu den beständigsten Kräften im deutschen Rugby. Der Verein aus Hannover hat sich über Jahrzehnte hinweg einen Namen als eine der stärksten Adressen im Norden gemacht. Die Jugendarbeit ist hervorragend, zahlreiche Spieler haben den Weg in die Nationalmannschaft gefunden, und in der Bundesliga ist Germania List immer ein Gegner, mit dem zu rechnen ist. Die Hinrunde der Saison 2024/25 hat das eindrucksvoll bestätigt.


Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Germania List steht ungeschlagen an der Tabellenspitze, mit der besten Offensive (352 Punkte) und der besten Defensive (106 Gegenpunkte). "Wir sind das erste Mal überhaupt ungeschlagen durch die Hinrunde gegangen", erklärt ein Vereinssprecher. "Eine 10 gäbe es, wenn wir auch alle Spiele gewonnen hätten. Also geben wir uns eine 9 – wir sind sehr zufrieden."


Bis auf ein 17:17-Unentschieden gegen den Hamburger RC gewann Germania List jedes Spiel souverän. Ob 86:21 gegen den Berliner RC oder 67:5 gegen St. Pauli – die Dominanz war fast durchgehend erdrückend. Besonders wichtig war der 21:16-Auswärtssieg gegen Leipzig zum Abschluss der Hinrunde. "Das war ein hart erkämpfter Sieg vor der Winterpause und ein echter Charaktertest für unser Team", heißt es aus der Mannschaft.


"Unsere größte Herausforderung war die Rotationen im Kader. Wir haben auf Schlüsselpositionen nicht immer die gewünschte Konstanz gehabt. Das war Fluch und Segen zugleich, denn so konnten wir neue Ideen und Perspektiven entwickeln", erklärt der Verein. Trotz dieser Wechsel gelang es Germania List, ein stabiles Spielniveau zu halten und sich gegen alle direkten Konkurrenten durchzusetzen. Siege gegen Hannover 78 (31:15), RC Leipzig (53:15 und 21:16) sowie RK 03 Berlin (31:14) unterstreichen, dass Germania in dieser Saison das Maß aller Dinge ist.


Taktisch setzt Germania List auf eine offensive Spielweise mit einem klaren Fokus auf Versuche. Das Verhältnis zwischen erzielten Versuchen und Kicks liegt bei 3.57 – ein klares Zeichen, dass das Team lieber Punkte auf dem Spielfeld als durch Straftritte oder Erhöhungen sammelt. Das ist typisch für Top-Teams, die sich in der gegnerischen 22 durchsetzen können, statt sich auf Kicks zu verlassen. Die Frage ist nun: Kann diese Dominanz auch in der Rückrunde aufrechterhalten werden?


Die Ziele für die zweite Saisonhälfte sind klar definiert: "Wir wollen unsere jungen Spieler auf Schlüsselpositionen festigen und das Halbfinale der Bundesliga erreichen." Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Hintermannschaft gelegt. "Aufgrund der Verpflichtungen von Niklas Koch und Felix Hufnagel im 7er-Rugby müssen wir oft auf sehr starke Spieler verzichten. Das wird eine Herausforderung."

Doch trotz der individuellen Herausforderungen bleibt Germania List ein Team mit klarem Fokus. "Um ehrlich zu sein, gibt es aktuell nicht viele Überraschungen in der Liga. Leider kämpfen alle Vereine gegen die, meiner Meinung nach, rückläufige Entwicklung von Rugby in Deutschland im Allgemeinen. Daher ist es schwer zu sagen, welche Entwicklungen wirklich spannend sind." Eine nüchterne, aber realistische Einschätzung.


Die zweite Saisonhälfte wird zeigen, ob Germania List seinen fast perfekten Lauf fortsetzen kann. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie die beste in der Liga ist – jetzt muss sie das in den Play-offs bestätigen. Die Konkurrenz wird motiviert sein, die ersten Schwächen zu finden. Doch bis dahin bleibt Germania List die Mannschaft im Norden, die es zu schlagen gilt.


Kaderbewegungen zur Winterpause


Zugänge: Keine

Abgänge: Keine

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