top of page

Bundesliga Rückrundenvorschau: Hannover 78

  • Rugby-News Team
  • 27. März
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 1. Apr.

Mit Platz zwei in der Bundesliga Nord/Ost zur Winterpause gehört Hannover 78 erneut zur Spitzengruppe der Bundesliga. Doch trotz einer starken Offensive und Defensive verhinderten zwei Niederlagen gegen direkte Konkurrenten eine bessere Ausgangslage. Der Kampf um die Tabellenführung bleibt das Ziel – doch mit einem ausgedünnten Kader wird die Rückrunde zur echten Bewährungsprobe.

Wenn es um deutsche Rugby-Historie geht, kommt man an Hannover 78 nicht vorbei. Gegründet 1878, gehört der Club zu den Pionieren des Sports in Deutschland und hat mit seinen Erfolgen maßgeblich dazu beigetragen, dass Hannover zur deutschen Rugby-Hochburg wurde. Die Liste der errungenen Meisterschaften und der Nationalspieler, die aus den eigenen Reihen hervorgegangen sind, ist lang. Doch während sich der Club fest in der Bundesliga etabliert hat, zeigte die Hinrunde 2024/25, dass der Weg an die Spitze kein Selbstläufer ist.


Hannover 78 überwintert auf Platz zwei der Tabelle – mit 31 Punkten, der zweitbesten Offensive (349 erzielte Punkte) und der zweitbesten Defensive (131 Gegenpunkte). Die Platzierung spiegelt also eine starke, aber nicht überlegene Leistung wider. "Wir geben uns für die Hinrunde eine 5 auf einer Skala von 1 bis 10", heißt es aus dem Verein. Diese kritische Einschätzung ist kein Zufall: Zwei Niederlagen gegen direkte Konkurrenten – 28:33 gegen RC Leipzig und 15:31 gegen Tabellenführer SC Germania List – verhinderten eine bessere Ausgangslage.


"In der vorherigen Saison hatten wir einen Spielerkader von 40 Akteuren, doch aktuell sind wir auf unter 30 Spieler gerutscht. Unser Ziel ist es, den 1. Mannschaftskader wieder auf eine Stärke von 40 Akteuren anzuheben und gleichzeitig eventuelle altersbedingte Abgänge zu kompensieren", erklärt ein Vereinssprecher. Die Kaderbreite war eine der größten Herausforderungen der Hinrunde – ein Problem, das sich auch in den Leistungen niederschlug.


Dabei begann die Saison vielversprechend: Hannover 78 startete mit einem dominanten 45:0 gegen BSV 1892 Rugby, gefolgt von einem unglaublichen 131:0-Sieg gegen St. Pauli – ein Spiel, das in die Geschichtsbücher eingehen dürfte. Doch die Mitte der Saison offenbarte Schwächen. Ein knapper 35:14-Sieg gegen RK 03 Berlin deutete bereits an, dass nicht alles reibungslos lief. Dann kam die erste Niederlage gegen Leipzig, gefolgt von einer klaren Niederlage im Derby gegen Germania List. Auch das 22:19 gegen den Berliner RC zeigte, dass Hannover 78 gegen gut verteidigende Teams Schwierigkeiten hatte.


Doch obwohl das Spiel knapp ausging, gab der Spielverlauf den Hannoveranern Zuversicht: "Zur Halbzeit lagen wir mit 0:19 zurück und haben das Spiel am Ende noch mit 21:19 gewonnen!", so der Verein. Solche Comebacks zeigen, dass in der Mannschaft Kampfgeist steckt – eine Eigenschaft, die in der Rückrunde entscheidend sein wird.


Für die zweite Saisonhälfte hat Hannover 78 klare Ziele: "Wir wollen die Infrastrukturbedingungen im Verein grundsätzlich jedes Jahr verbessern. Das ist uns in den vergangenen Jahren gut gelungen. Spielerisch wollen wir im Norden die Tabellenführung angreifen und mindestens wieder ins Halbfinale einziehen." Doch es wird keine einfache Aufgabe. Der Kader ist weiter ausgedünnt, insbesondere durch den vorübergehenden Ausfall von Ex-Kapitän Christopher Kopp (Elternzeit), das Karriereende von Felix Eilers und Pascal Fischer sowie die Rückkehr von Ruben Hohls nach Südafrika. "Alle Mannschaftsteile werden wichtig sein – sobald ein Mannschaftsteil zu schwach ist oder die Spieler die Basics nicht beherrschen, wird es schwierig, über die Saison hinweg zu performen."


Die zweite Saisonhälfte wird also nicht nur sportlich, sondern auch strukturell einige Weichen stellen. Hannover 78 hat das Potenzial, um ganz oben mitzuspielen – doch die Rückrunde muss zeigen, ob sie ihre Inkonstanz in den Griff bekommen.


Kaderbewegungen zur Winterpause


Zugänge:

  • Keine


Abgänge:

  • Christopher Kopp (vorübergehend, Elternzeit)

  • Gunter Jager und Shasa Kaczmarek (beruflich bedingt nicht verfügbar)

  • Ruben Hohls (zurück nach Südafrika)

  • Felix Eilers und Pascal Fischer (Karriereende, verletzungsbedingt)

  • Jarrod Saul (verletzt, ungewisse Rückkehr)

Comments


bottom of page