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Bundesliga Rückrundenvorschau: München RFC

  • Rugby-News Team
  • 24. März
  • 3 Min. Lesezeit
Stabilität als Schlüssel zur Rückrunde

Der München RFC überwintert auf Platz vier, zeigte aber Schwächen in der Defensive. Nach einem starken Start folgten Rückschläge, doch mit Rückkehrern und Neuzugängen will das Team konstanter werden und die Play-offs anvisieren.


Der München Rugby Football Club (MRFC) ist ein Verein mit langer Tradition und einem festen Platz im deutschen Rugby. 1977 von britischen Expats gegründet, prägte der MRFC den Sport in Bayern, lange bevor es eine eigene Liga oder einen Verband gab. Heute spielt das Team in der 1. Bundesliga Süd/West, doch die abgelaufene Hinrunde zeigte, dass noch Arbeit vor der Mannschaft liegt.


"Unsere Verteidigung und die Standardsituationen waren solide, aber unser Angriff hat länger als erwartet gebraucht, um sich zu finden", erklärt Headcoach Alan Moughty. Mit Platz vier zur Winterpause steht der MRFC solide da, doch ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt Schwachstellen: 177 erzielte Punkte bedeuten Rang vier in der Offensivstatistik, während die 263 kassierten Punkte nur für Platz sechs reichen. "Wir hatten einige Spiele, in denen wir zu viele leichte Punkte hergegeben haben", gibt Moughty zu.


Dabei begann die Saison vielversprechend: Zwei Siege zum Auftakt gegen den RSV Köln (45:17) und den Heidelberger RK (22:15) ließen Hoffnungen auf eine starke Hinrunde aufkommen. Doch nach dem gelungenen Start folgte ein Dämpfer mit der 7:56-Niederlage gegen Neuenheim, die deutlich machte, dass das Team noch nicht auf dem Niveau der Spitzenteams agiert. Besonders die herbe Niederlage gegen SC Frankfurt (7:82) war ein schmerzhafter Rückschlag. "Das Selbstvertrauen nach dem Abgang einiger Schlüsselspieler im Sommer wieder aufzubauen, war eine Herausforderung", erläutert der Moughty. Tatsächlich mussten die Münchner unter anderem die Abgänge von Joao Vasco, Oliver Stein und Fabrizio Cabrera kompensieren.


Dennoch gelang es dem Team, sich wieder zu stabilisieren. Der knappe 27:24-Sieg gegen RG Heidelberg zeigte, dass die Mannschaft in engen Spielen Nervenstärke beweisen kann. Auch das Unentschieden gegen Luxembourg (13:13) verdeutlichte, dass der MRFC zwar mit den direkten Konkurrenten mithalten kann, aber noch nicht die Konstanz besitzt, um sich als klar stärker zu präsentieren. "Die erste Halbzeit gegen den HRK war ein besonderes Highlight für uns. Beide Teams zeigten alles – von physischer Stärke bis hin zu spielerischer Klasse. Zudem hatte das Spiel eine der höchsten effektiven Spielzeiten, die ich seit Langem gesehen habe", erinnert sich der Headcoach.


Eine auffällige Statistik der Hinrunde: Der MRFC verlässt sich überdurchschnittlich stark auf Kicks. Das Verhältnis von 105 Punkten durch Versuche zu 72 Punkten durch Kicks ist das niedrigste der Liga. Ob dies ein bewusstes taktisches Mittel ist oder eine Schwäche in der Verwertung von Chancen in der gegnerischen 22 widerspiegelt, bleibt abzuwarten. "Wir wollen in der Rückrunde weiter wachsen, uns als Team verbessern und im Vergleich zum Vorjahr einen Schritt weiter gehen, um die Play-offs zu erreichen", gibt Moughty die Marschrichtung vor. Ein entscheidender Faktor könnten dabei die Spieler sein, die es bisher nicht in den Spieltagskader geschafft haben: "Wenn sie ihr Potenzial abrufen und damit das gesamte Team pushen, sind wir in einer starken Position."


Mit neuen Impulsen aus der Winterpause und der Hoffnung auf eine stabilere Leistung in der Defensive blickt der MRFC optimistisch nach vorne. "Wir freuen uns darauf, mehr von den U18- und U20-Spielern in der Bundesliga zu sehen", heißt es aus Vereinskreisen. Sollte es gelingen, die Schwächen zu minimieren und offensiv variabler zu agieren, könnte der MRFC in der zweiten Saisonhälfte für einige Überraschungen sorgen.


Kaderbewegungen zur Winterpause


Zugänge:

  • Cilian Moughty (Irland)

  • Matthew McKeown (Irland)

  • Anton Rückbrodt (aus Frankfurt)

  • Bruno Zamola (DRV U18, jetzt alt genug für die Bundesliga)


Abgänge:

  • Joao Vasco

  • Oliver Stein

  • Fabrizio Cabrera

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