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Ankick – der dritte Spieltag der Rugby-Bundesliga 

  • Rugby-News Team
  • 26. Sept.
  • 5 Min. Lesezeit

Die Rugby-Bundesliga geht in ihre dritte Runde – und schon jetzt zeichnen sich erste Konturen einer Saison ab, die Spannung verspricht. An der Tabellenspitze gehen vier Mannschaften im Gleichschritt: Neuenheim, Frankfurt, München und Handschuhsheim. Dahinter beginnt das Ringen um den Anschluss, während im Tabellenkeller noch kein Team ohne Sorgen ist. 



Foto von Stephan Janus
Foto von Stephan Janus

 


München gegen Frankfurt: Früher Härtetest 


Am dritten Spieltag kommt es in München zum Duell mit dem amtierenden Meister SC Frankfurt 1880. Beide Teams haben ihre ersten beiden Begegnungen gewonnen, beide führen die Tabelle gemeinsam mit Neuenheim und Handschuhsheim an. Für die Münchner ist es die erste echte Standortbestimmung der Saison. 

Trainer Alan Moughty erwartet eine Aufgabe von besonderer Größe: „Gegen die Champions zu spielen ist eine fantastische Herausforderung. Die Jungs freuen sich darauf, sich mit den Besten zu messen.“ Sorgen bereiten jedoch Ausfälle. Vier Spieler sind für das U20-Camp abgestellt, zwei weitere fehlen verletzt – darunter einer, der nach einem Kopfstoß vor drei Wochen weiterhin pausieren muss. „Das ist besorgniserregend“, so Moughty. „Wir wissen genau, wie stark Frankfurt ist. Selbst mit einer perfekten Leistung könnte es sein, dass wir ohne Punkte dastehen. Aber mit dieser Realität müssen wir umgehen lernen – und in jeder Aktion alles investieren.“ 


Frankfurt reist mit Respekt 


In Frankfurt herrscht Respekt vor dem Gegner, auch wenn die Hessen in der Favoritenrolle stehen. Trainer Byron Schmidt betont: „Ich glaube, dass München die Mannschaft ist, die sich am meisten verbessert hat. Sie haben gute Spieler, werden gut gecoacht und sind für mich ein Top-4-Team.“ Trotz geplanter Rotationen und langer Anreise sei sein Team bereit: „Wir denken, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen können.“ 


Rugby-News Prognose: 

Frankfurt setzt seine Serie fort, München hält dagegen, kann den Meister aber nicht stoppen. Frankfurt gewinnt 28:21. 

 



RG Heidelberg – Berliner Rugby Club 


Die RG Heidelberg trifft am Samstag auf den Berliner RC – ein Duell zweier Teams, die auf den ersten Saisonsieg hoffen. 

Trainer Robin Plümpe erwartet eine körperbetonte Begegnung: „Uns wird ein sehr physisches Spiel erwarten, das müssen wir annehmen. Der BRC spielt sehr direkt und ist sehr gut darin, den Ball über mehrere Phasen zu halten. Hier müssen wir disziplinierter sein als im letzten Spiel und dürfen nicht so viele Straftritte kassieren.“ 

Personell fehlen den Heidelbergern gleich mehrere Leistungsträger: Behzad Bayram weilt mit der türkischen Nationalmannschaft beim EM-Spiel gegen die Ukraine, Ali Sürer ist zur Hochzeit nach Kasachstan gereist, Luca Meffert fällt weiterhin verletzt aus, zudem sind wie gewohnt mehrere 7er-Spezialisten nicht verfügbar. Dennoch gibt sich Plümpe zuversichtlich: „Wir können das gut kompensieren und haben dennoch einen

starken Kader am Samstag. Das Ziel ist der Sieg.“ 


Berliner RC mit verändertem Kader 


Auch beim Berliner RC ist der Umbruch spürbar. Es ist das erste Auswärtsspiel in der eingleisigen Bundesliga. Trainer Ares van Look erklärt: „Wir haben einige Angeschlagene so wie die andern Teams auch und Änderungen im Kader. Das Spiel gegen den TSV sind wir durchgegangen, die RGH haben wir analysiert. Wir wollen dem Spiel früh unseren Stempel aufdrücken.“ 

Besonders die Spielweise des Gegners ist im Fokus: „Heidelberg spielt schnelles Rugby, das müssen wir unterbinden. Wir werden uns aber vor allem auf unser eigenes Spiel konzentrieren.“ 


Rugbynews-Prognose:  

Am Ende dürfte viel von der Disziplin der RGH abhängen – gelingt es, Straftritte zu vermeiden und das Tempo hochzuhalten, spricht der Heimvorteil für Heidelberg. RG Heidelberg gewinnt 24:20. 


 



Derby mit besonderem Aufhänger 


Wenn der SC Germania List den Stadtrivalen Hannover 78 empfängt, steckt in diesem Derby mehr als nur Prestige. Auf der Trainerbank der Germania sitzt inzwischen Raphael Pyrasch – der im Sommer bei 78 entlassen wurde und nun ausgerechnet den Rivalen führt. 


Stimmen von Hannover 78 


Trainer Jarrod Saul blickt auf ein intensives Spiel: „Es ist ein Derby, also immer ein hartes Spiel. Beide Mannschaften sind immer bereit für einen harten Kampf – egal, welche Spieler auf dem Platz stehen.“ 

Zum Kader sagt er: „Unser Kader sieht großartig aus. Einige Stürmer sind aus verlängerten Ferien zurück, gleichzeitig fehlen aber noch ein oder zwei Spieler. Bei den Hintermannschaften haben wir entschieden, zwei Spieler zu schonen, die Verletzungssorgen aus dem letzten Spiel hatten. Wenn sie dieses Spiel verpassen, haben sie insgesamt einen Monat Zeit, um stärker zurückzukommen.“ 

Auch die Zielsetzung ist klar: „Wir wollen die Handlingsfehler gering halten, tief tackeln und unser Motto im Kopf behalten: Defence wins games.“ 

Und Saul fügt noch eine persönliche Note hinzu: „Es ist ein Highlight, gegen unseren alten Trainer zu spielen, der uns in der Vergangenheit so sehr geholfen hat. Wir freuen uns auf diese Herausforderung – und hoffen, dass er vielleicht sogar ein Trikot überstreift.“ 


Rugbynews-Prognose: Am Ende dürfte es ein physisches und enges Derby werden.  Hannover 78 gewinnt 22:18. 

 




Heidelberger Derby mit offenem Ausgang 


Wenn der TSV Handschuhsheim am Samstag den SC Neuenheim empfängt, trifft Tabellenplatz vier auf den Spitzenreiter – und gleichzeitig Tradition auf Tradition. Beide Mannschaften sind mit zwei Siegen gestartet, beide gehören zum engsten Favoritenkreis auf die Meisterschaft. Neuenheim führt die Tabelle dank einer beeindruckenden Punktedifferenz von 158:33, Handschuhsheim folgt mit 73:58. 


TSV will mutig auftreten 


Moritz Bayer, Pressesprecher des TSV, gibt sich kämpferisch: „Wir sind guter Dinge fürs Derby, auch wenn der SCN aufgrund unseres Umbruchs nominell in der Favoritenrolle ist. In diesem Spiel ist ja immer alles möglich, kaum vorherzusehen.“ 

Nach einer schwierigen Auswärtssituation zuletzt sei die Ausgangslage nun besser: „Der Kader ist voll, im Gegensatz zu Berlin, wo wir wegen Grippewelle mit 17 Mann waren. Das ist natürlich eine deutlich bessere Situation.“ 

Der TSV setzt auf seine Mischung aus Erfahrung und Jugend: „Wir wollen mutig spielen und weiter unser Ding durchziehen, das heißt, auch die jungen Spieler werden da ihre Spielzeit bekommen. Dank des geglückten Saisonauftaktes mit zwei hart erkämpften Siegen haben wir jetzt ehrlich gesagt keinen Druck.“ 

Spielerisch liegt der Fokus klar: „Wir wollen die bisherigen Stärken, insbesondere Gassenpaket und schnelle Phasen im offenen Spiel, weiter nutzen und bisherige Schwächen wie das Gedränge und die Chancenverwertung verbessern. Gegen den SCN ist wichtig, wenig Fehler zu machen und klar in allen Aktionen zu sein. Die Stimmung ist da meist noch etwas aufgeheizter als bei anderen Partien, von daher auf solche Dinge achten wie: nicht knapp an der Abseitslinie stehen, nicht gerade so keinen Vorwurf passen – eben klar spielen, um möglichst wenig 50/50-Situationen zu provozieren.“ 


Rugbynews-Prognose 

Neuenheim bringt mehr Breite und Durchschlagskraft, Handschuhsheim die gewachsene Moral und Heimstärke. Am Ende könnte es ein offenes Derby bis in die Schlussminuten bleiben. SC Neuenheim gewinnt 27:23. 

 




HRK gegen Luxemburg: Vertagt bis März 


Eigentlich hätte der Heidelberger Ruderklub an diesem Wochenende die Chance gehabt, gegen den Rugby Club Luxembourg den ersten Saisonsieg einzufahren. Doch die Partie des 3. Spieltags musste verschoben werden – auf den 14. März kommenden Jahres. 

Der Grund: Gleich sieben HRK-Spieler wurden für das U20-Camp nominiert, insgesamt fehlten dem Klub acht Akteure. „Unser Spiel wurde aufgrund des U20-Camps verschoben – Luxemburg war da Gott sei Dank sehr kooperativ“, erklärte HRK-Trainer Steffen Liebig

Auch die Luxemburger zeigten sportliche Fairness. Maxim Kenens betonte: „Der HRK hat angefragt, weil ihnen durch das U20-Camp acht Spieler fehlen. Dem haben wir aus Fairnessgründen zugestimmt.“ 

Tabellarisch ändert die Verschiebung wenig: Der HRK bleibt mit einem Zähler aus zwei Spielen Vorletzter, Luxemburg bildet ohne Punkte weiterhin das Schlusslicht. Für beide Mannschaften bleibt es also dabei: Warten auf den ersten Sieg – und ein weiteres halbes Jahr auf das direkte Duell. 

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