Der Ankick - 2. Spieltag der Rugby-Bundesliga
- Rugby-News Team
- 12. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
Mit „Der Ankick“ blicken wir jeden Freitag auf die kommenden Partien der Rugby-Bundesliga. Welche Teams stehen unter Druck, wer will ein Ausrufezeichen setzen, und wo warten besondere Duelle? Hier findet ihr alle Hintergründe, Stimmen und Prognosen zum bevorstehenden Spieltag – kompakt zusammengefasst und mit klarer Einschätzung.

Erste Bewährungsproben nach turbulentem Auftakt
Die Rugby-Bundesliga geht in ihre zweite Runde – und schon jetzt stehen für einige Teams richtungsweisende Duelle an. Während Frankfurt und Neuenheim mit Kantersiegen am ersten Spieltag ihre Titelambitionen untermauerten, mussten sich Hannover 78 und der Heidelberger RK geschlagen geben und stehen damit bereits früh unter Druck. Auch die Spiele des Berliner RC und dem TSV Handschuhsheim lassen Spannung erwarten – beide greifen nun ins Geschehen ein.
Hannover 78 – Heidelberger RK: Ersatzgeschwächt, aber mit Mut
Hannover 78 empfängt den Heidelberger RK – und beide Teams gehen nach Auftaktniederlagen unter Druck in die Partie.
Duelle der Geschwächten verspricht Härte
Beim HRK ist die Personalsituation weiter angespannt: Kapitän Andrew Reintges, David Jahn und Tommy Darren fehlen verletzt, dazu weilen Johannes Armbruster und Matthias Liebig noch im Urlaub. Besonders schwer wiegt, dass gleich sieben 7er-Spieler nicht zur Verfügung stehen – verletzt oder im Nationalcamp. „Es fehlt uns quasi eine ganze Backline, also die halbe Stammmannschaft der Vorsaison“, sagt Trainer Steffen Liebig. Dennoch blickt er optimistisch nach Hannover: „Unser realistisches Ziel in Bestbesetzung muss ein Sieg gegen jede Mannschaft sein – außer vielleicht Frankfurt. Aber auch jetzt trauen wir uns einen Sieg zu, wenn wir wie in der zweiten Halbzeit gegen Neuenheim auf unsere Stärken vertrauen.“
Auch in Hannover ist die Lage angespannt. Coach Jarrod Saul betont: „Für uns ist jedes Spiel ein Playoff. HRK wird physisch auftreten, sie haben große, erfahrene Forwards – auf dieses Kräftemessen freut sich unsere erste Reihe.“ Zwar fehlen auch bei 78 einige Schlüsselspieler, doch Saul verweist auf die Tiefe im Kader: „Wir können Ausfälle auffangen. Wichtig ist, dass wir 80 Minuten so auftreten wie in den ersten 20 gegen Frankfurt.“
RugbyNews-Prognose: Hannover 78 setzt sich zuhause knapp mit 24:20 durch.
RG Heidelberg – TSV Handschuhsheim: Auftakt gleich mit Stadtderby
Nach spielfreiem Start greift der TSV Handschuhsheim nun in die Saison ein – und das gleich im prestigeträchtigen Heidelberger Derby bei der RGH.
Umbruch bei den Löwen, Heimvorteil bei der RGH
Die Gastgeber haben am ersten Spieltag trotz 14:20-Niederlage bei Germania List bewiesen, dass sie spiel- und konterstark auftreten können. Trainer Robin Plümpe sieht sein Team allerdings noch im Aufbau: „Der Kader ist ähnlich wie gegen Germania. Hoffentlich ist unser Zehner Luca Meffer wieder fit, aber da steht noch ein großes Fragezeichen dahinter. Ansonsten gibt es ein paar Wehwehchen, aber ich hoffe, dass alle einsatzbereit sind.“
Entscheidend sei für ihn weniger das Ergebnis, sondern die Entwicklung: „Fürs Spiel wollen wir besser spielen als letzte Woche. Das ist das Wichtigste. Es war ein guter Anfang, aber wir müssen jetzt aufeinander aufbauen. Wir sind ziemlich neu zusammengewürfelt – das ist unser Hauptziel.“ Mit Blick auf den Gegner ergänzt Plümpe: „Ich glaube, beim TSV gab es viele Abgänge. Wir wollen auf jeden Fall Punkte holen, aber hauptsächlich geht es um die Leistung jetzt erst mal.“
Für die „Löwen“ aus Kirchheim gilt es dagegen, nach einer kurzen Sommerpause mit Finalteilnahme und 7s-Endspielen schnell den Rhythmus zu finden. „Wir freuen uns, dass wir ohne Reise in die Saison starten können. Ein Derby ist immer etwas Besonderes“, sagt Manager Merlin Drehsen.
Auch Trainer Lukas Rosenthal erwartet ein offenes Spiel: „Die RGH ist spiel- und vor allem konterstark. Wir dürfen uns keine leichten Ballverluste erlauben und wollen möglichst viel Kontrolle ins Spiel bringen.“ Personell sind die Handschuhsheimer nahezu komplett, nur ein Urlauber und zwei angeschlagene Spieler fehlen.
RugbyNews-Prognose: Handschuhsheim startet mit einem knappen 22:19-Auswärtssieg in die Saison.
Berliner RC – München RFC: Premiere nach 22 Jahren
Erstmals seit 22 Jahren reist der München RFC wieder zu einem Bundesligaspiel nach Berlin – ein besonderes Aufeinandertreffen zweier Teams, die mit viel Vorfreude in die Partie gehen.
Heimauftakt für den BRC, München will nachlegen
Die Berliner fiebern dem Saisonstart im eigenen Stadion entgegen. Trainer Ares van Look betont: „Wir freuen uns, zuhause vor unseren Fans zu spielen. Alle Spieler haben hart gearbeitet die Preseason und wir freuen uns endlich auf den Platz zu kommen. Mit Tom Schneider haben wir zudem einen wichtigen Spieler zurück im Kader.“ Respekt vor dem Gegner sei selbstverständlich: „München ist ein Top-Team aus dem Süden, wir haben sie genau analysiert.“
Der MRFC reist mit Rückenwind an: Nach dem 29:15-Sieg gegen den RC Luxembourg will das Team um Coach Alan Moughty den Schwung mitnehmen. „Berlin will physisch spielen, mit ihrer großen ersten Reihe. Genau das lieben wir als Verteidiger – Rugby ist ein konfrontatives Spiel“, sagt Moughty. Vier Veränderungen nimmt er im Kader vor, Ziel bleibt aber klar: „Wir wollen performen – wenn uns das gelingt, kommt das Ergebnis von selbst.“
RugbyNews-Prognose: München behauptet sich knapp mit 27:21.
RC Luxembourg – SC Frankfurt 1880: Tabellenführer auf Auswärtsfahrt
Der SC Frankfurt 1880 reist als souveräner Tabellenführer nach Luxemburg – und trifft dort auf einen Gegner, der nach der Auftaktniederlage in München auf Wiedergutmachung hofft.
Luxemburg will überraschen, Frankfurt rotiert
Beim RCL ließen die 15:29-Minuten von München einen ersten Fingerzeig: kämpferisch stark, aber in entscheidenden Momenten zu fehleranfällig. Gegen die Hessen wollen die Luxemburger nun ein besseres Gesicht zeigen.
Frankfurt wiederum ist nach dem 69:3 über Hannover klarer Favorit, warnt aber vor einem schwierigen Auswärtsspiel. „Das letzte Mal hier war es sehr kompetitiv, wir haben viele Fehler gemacht – diesmal wollen wir es besser machen“, heißt es aus dem 1880-Lager. Zwar fehlen einige Akteure, weil sie parallel als Jugendtrainer im Einsatz sind, doch der breite Kader erlaubt Anpassungen. „Es wird hart, aber genau diese Challenges wollen wir. Trotz Rotation gilt: Wir wollen gewinnen und immer besser werden.“
RugbyNews-Prognose: Frankfurt bleibt souverän und siegt mit 38:15.
SC Neuenheim – Germania List: Spitzenreiter gegen Überraschungssieger
Der SC Neuenheim geht mit breiter Brust in sein Heimspiel gegen Germania List. Der 70:26-Kantersieg beim Heidelberger Ruderklub war ein Ausrufezeichen, Spielmacher Nikolai Klewinghaus führte sein Team dabei fast nach Belieben. Mit voller Offensivwucht will der SCN nun vor heimischem Publikum den zweiten Sieg in Folge einfahren.
Germania List reist dagegen mit Selbstvertrauen an: Beim 20:14 gegen die RG Heidelberg überzeugte die Defensive, während Daniel Koch als Spielgestalter Akzente setzte. Die Hannoveraner wissen aber, dass in Neuenheim eine deutlich größere Herausforderung wartet – und dass sie über 80 Minuten höchste Konzentration brauchen, um mithalten zu können.
RugbyNews-Prognose: Neuenheim bestätigt seine Stärke und gewinnt mit 36:18.





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