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Vorschau Bundesliga Viertelfinals 2025

  • Rugby-News Team
  • 13. Juni
  • 8 Min. Lesezeit

Die reguläre Saison ist gespielt, nun beginnt die entscheidende Phase: Die besten acht Mannschaften der 1. Rugby-Bundesliga treffen an diesem Wochenende in der Viertelfinalrunde aufeinander. In vier K.o.-Partien entscheidet sich, wer den Sprung unter die letzten Vier schafft und weiterhin vom Titel träumen darf.


In der Nord/Ost-Staffel setzte sich Hannover 78 mit einer makellosen Rückrunde und der höchsten Punktausbeute der Liga an die Spitze, gefolgt von Stadtrivale Germania List, dem RC Leipzig und dem formstarken Berliner RC. Aus dem Süden qualifizierten sich Titelverteidiger SC Frankfurt 1880, der TSV Handschuhsheim, der SC Neuenheim sowie der München RFC.


Die Konstellationen versprechen Spannung: Während Frankfurt und Hannover als Staffelsieger mit Heimvorteil in die Spiele gehen, treten Traditionsvereine wie Neuenheim oder Handschuhsheim aus der Verfolgerrolle an – mit Ambitionen, die weit über ein Viertelfinale hinausgehen. Mannschaften wie Leipzig, Berlin oder München reisen als Außenseiter an, haben sich jedoch mit konstanten Leistungen ihren Platz in der Meisterrunde redlich erarbeitet.


Vier Partien – vier Wege ins Halbfinale. Wer siegt, steht unter den letzten Vier im Rennen um die Deutsche Meisterschaft. Wer verliert, beendet die Saison.

SC Germanis List vs. SC Neuenheim

Samstag, 14.06.2025, 15 Uhr


Germania präsentierte sich über weite Strecken als eines der konstantesten Teams der Rugby-Bundesliga Nord/Ost. Die Hinrunde verlief nahezu makellos: Ohne Niederlage und mit einem starken Auftaktsieg setzte sich Germania früh an die Tabellenspitze. Auch das innerstädtische Duell mit dem Rivalen Hannover 78 konnte auswärts für sich entschieden werden – ein Prestigeerfolg, der sportlich wie symbolisch Bedeutung hatte.


Die Rückrunde brachte erstmals kleinere Dellen in die bis dahin makellose Bilanz. Zwei Niederlagen – gegen den Berliner RC sowie im Rückspiel gegen Hannover 78 – kosteten letztlich die Tabellenführung. Dennoch zeigte sich die Mannschaft insgesamt gefestigt und blieb in den übrigen Begegnungen dominant. Am Ende der regulären Spielzeit stand ein zweiter Tabellenplatz zu Buche, knapp hinter dem Stadtrivalen.

Germania List hat sich damit erneut als feste Größe im deutschen Rugby etabliert – mit einer Mischung aus sportlichem Ehrgeiz, struktureller Kontinuität und historischer Verankerung, wie sie nur wenige Clubs vorweisen können.


Der Gast SC Neuenheim kommt als offensiv stärkste Kraft der Bundesliga Süd/West. Die Mannschaft legte eine fulminante Hinrunde hin, die von deutlichen Siegen und einem spielerisch betonten Stil geprägt war. Der 90:7-Erfolg gegen die RG Heidelberg bildete ebenso wie der hohe Auswärtssieg in München markante Höhepunkte. Auch im Derby gegen den TSV Handschuhsheim ließ Neuenheim keinen Zweifel an seiner Durchschlagskraft. Einzig gegen den SC Frankfurt 1880 musste sich das Team geschlagen geben – ein Spiel, das vor allem von der Defensivstärke der Frankfurter geprägt war.


In der Rückrunde verstärkte Neuenheim seinen Ruf als offensives Kraftzentrum weiter. Das 179:0 gegen die RG Heidelberg dürfte zu den höchsten je in der Bundesliga erzielten Siegen gehören und dokumentiert die enorme Dominanz des Teams in einzelnen Partien. Auch Köln wurde mit einem deutlichen Resultat bezwungen. Dennoch offenbarte die Rückrunde zugleich die Grenzen dieser Dominanz: Gegen Frankfurt und Handschuhsheim unterlag der SCN in den beiden Schlüsselspielen. In der Endabrechnung reichte es mit elf Siegen und drei Niederlagen zum dritten Platz der Staffel.


Auffällig bleibt jedoch die offensive Bilanz: Mit 776 erzielten Punkten war der SC Neuenheim das gefährlichste Team der gesamten Liga – ein Ausdruck eines dynamischen, offensivorientierten Spielverständnisses, das in der Bundesliga seinesgleichen sucht. Der Club beweist damit, dass Tradition und modernes Rugbyspiel keineswegs im Widerspruch stehen müssen – und bleibt auch künftig eine der prägenden Kräfte im deutschen Vereinsrugby.


Rugby-Maul Prognose: Zwei Schwergewichte ihrer Staffeln, zwei gegensätzliche Profile: Germania kommt mit Stabilität und Heimstärke, Neuenheim mit Offensivwucht und Punktelust. Wer die Kontrolle über das Spieltempo gewinnt, bestimmt den Ausgang. Neunheim gewinnt mit +3.

SC Frankfurt 1880 vs. Berliner Rugby Club

Samstag, 14.06.2025, 15 Uhr


Der SC Frankfurt 1880 geht als souveräner Erstplatzierter der Bundesliga Süd/West in die Finalrunde. Der amtierende deutsche Meister präsentierte sich in der Hinrunde über weite Strecken unantastbar. Sieben Siege aus sieben Spielen, darunter deutliche Erfolge gegen direkte Verfolger wie den TSV Handschuhsheim oder den SC Neuenheim, zementierten frühzeitig die Spitzenposition. Besonders auffällig war dabei die Dominanz in den Spielen gegen die unteren Tabellenregionen – etwa die Kantersiege gegen Köln und München mit jeweils über 80 Punkten.


Zwar geriet der Frankfurter Triumphzug zu Beginn der Rückrunde formal ins Stocken – zwei Partien wurden wegen des Einsatzes eines nicht spielberechtigten Akteurs am grünen Tisch als Niederlagen gewertet –, sportlich jedoch blieb die Mannschaft ungeschlagen. Mit stabilen Leistungen in den verbleibenden Partien untermauerte Frankfurt 1880 seinen Anspruch auf die Titelverteidigung. Insbesondere der deutliche Sieg gegen den SC Neuenheim sowie die abschließenden Erfolge gegen München und RG Heidelberg machten deutlich, dass die Mannschaft zur gewohnten Souveränität zurückgefunden hat.

Am Ende der regulären Saison standen zwölf Siege aus vierzehn Spielen – eine Bilanz, die den SC 1880 erneut an die Spitze der Süd-Staffel führte. Der Club tritt damit auch in dieser Spielzeit als Favorit an und bleibt das Maß der Dinge im deutschen Vereinsrugby.


Der Berliner Rugby Club reist als Vierter der Nord/Ost-Staffel nach Frankfurt. Die Mannschaft erlebte in der laufenden Saison eine auffällige Zweiteilung: Nach einer durchwachsenen Hinrunde mit drei Siegen aus sieben Spielen gelang dem BRC eine beeindruckende Rückrunde. Gleich zum Auftakt feierte das Team einen Derbysieg gegen den RK 03 Berlin, ehe der Berliner RC dem bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer Germania List eine vielbeachtete Niederlage zufügte.


In den folgenden Wochen gelang es den Berlinern, sich auch gegen direkte Konkurrenten durchzusetzen – darunter ein deutlicher Heimsieg gegen den Hamburger RC und ein Auswärtserfolg beim RC Leipzig. Die Bilanz: fünf Siege aus sieben Rückrundenspielen, darunter einige überzeugende Auftritte gegen ambitionierte Gegner.


Am Ende belegte der BRC mit acht Siegen und sechs Niederlagen den vierten Tabellenrang und sicherte sich damit einen Platz in der Meisterrunde. Die Berliner haben damit unter Beweis gestellt, dass sie über einen tiefen Kader und eine hohe Entwicklungskurve im Saisonverlauf verfügen – und dass sie durchaus in der Lage sind, auch favorisierten Teams Paroli zu bieten.


Für das Duell in Frankfurt bedeutet das: Ein Club mit langjähriger Titelerfahrung empfängt einen Herausforderer, der sich mit viel Einsatz und einem starken Rückrundenverlauf in die Endrunde gekämpft hat. Der SC 1880 geht als klarer Favorit in die Begegnung, der BRC jedoch hat in dieser Saison bereits mehrfach bewiesen, dass er für Überraschungen gut ist.


Rugby-Maul Prognose:


Frankfurt dominierte die Staffel – sportlich ungeschlagen, selbst die Niederlagen kamen am grünen Tisch. Der Berliner RC kommt mit Rückenwind aus einer starken Rückrunde, weiß aber auch um die Schwere der Aufgabe.

Alles spricht für den Meister, Frankfurt mit +30.


TSV Handschuhsheim vs. RC Leipzig

Samstag, 14.06.2025, 15 Uhr


Der TSV Handschuhsheim geht mit einer beeindruckenden Rückrunde und einer starken Gesamtbilanz in das Viertelfinale der Rugby-Bundesliga. Die Mannschaft aus dem Heidelberger Stadtteil beendete die reguläre Saison auf dem zweiten Platz der Staffel Süd/West – punktgleich mit Tabellenführer Frankfurt, lediglich aufgrund von Bonuspunkten knapp dahinter.


Die Hinrunde verlief bereits stabil. Nach einem knappen Auftaktsieg bei der RG Heidelberg und einer deutlichen Niederlage gegen Frankfurt starteten die Löwen eine Serie überzeugender Auftritte. Siege gegen Luxemburg, Köln, den Heidelberger RK und den München RFC zeigten die Breite und Tiefe des Kaders. Einziger Rückschlag in dieser Phase war die klare Auswärtsniederlage gegen den Stadtrivalen SC Neuenheim.

In der Rückrunde drehte Handschuhsheim dann richtig auf. Sieben Spiele, sieben Siege – darunter auch ein 50:0-Sieg in Frankfurt, der am grünen Tisch gewertet wurde. Auch offensiv setzte das Team deutliche Zeichen: Ein 95:0 gegen Köln, ein 57:17 gegen den HRK und ein torreiches 71:40 zum Abschluss in München unterstrichen die Formstärke. Im Rückspiel gegen den SC Neuenheim gelang zudem die Revanche mit einem knappen, aber verdienten 27:21-Heimsieg.


Mit zwölf Siegen aus vierzehn Spielen hat sich der TSV Handschuhsheim als echte Spitzenmannschaft der Saison erwiesen. Die Kombination aus Konstanz, Durchschlagskraft und Derbymentalität macht das Team zu einem ernsten Titelanwärter.


Der Gegner aus Leipzig reist als Dritter der Nord/Ost-Staffel nach Heidelberg – mit einer ebenfalls sehr soliden Saisonbilanz im Gepäck. Der RC Leipzig startete nach einer Auftaktniederlage bei Germania List mit einer Serie von sechs Siegen in Folge. Darunter war auch ein beachtlicher 33:28-Auswärtserfolg bei Hannover 78, der früh in der Saison für Aufsehen sorgte. Die Hinrunde schloss Leipzig mit sechs Siegen und einer Niederlage auf Augenhöhe mit den hannoverschen Spitzenclubs ab.


In der Rückrunde konnte Leipzig dieses Niveau nicht durchgehend halten. Zwar gelangen klare Siege gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellenbereich, etwa Köln und St. Pauli, doch in den entscheidenden Spielen musste man Niederlagen hinnehmen. Gegen Hannover 78 und den Berliner RC zog Leipzig jeweils den Kürzeren, was am Ende die ganz vorderen Tabellenplätze außer Reichweite rücken ließ.

Mit zehn Siegen aus vierzehn Spielen und Rang drei in der Endabrechnung qualifizierte sich der RC Leipzig dennoch souverän für die Finalrunde – und bewies erneut, dass man sich als feste Größe im Bundesligarugby etabliert hat.


Das Duell zwischen dem TSV Handschuhsheim und dem RC Leipzig verspricht eine ausgeglichene Begegnung zwischen zwei Teams, die sich durch lange Phasen sportlicher Stabilität und klare Akzente im Saisonverlauf ausgezeichnet haben. Handschuhsheim bringt die Serie einer makellosen Rückrunde und Heimvorteil mit, Leipzig die Erfahrung, auch auswärts gegen Spitzenteams bestehen zu können. Spannung ist garantiert.


Rugby-Maul Prognose:


Handschuhsheim ist die Mannschaft der Stunde: Sieben Rückrundensiege, kein Wackler, klare Linie. Leipzig reist mit zehn Saisonsiegen an, hat aber zuletzt gegen Topteams nicht gepunktet. Die Löwen gewinnen mit +15.


Hannover 78 vs. München RFC

Samstag, 14.06.2025, 15 Uhr


Hannover 78 geht als Erstplatzierter der Bundesliga Nord/Ost mit breiter Brust in die Finalrunde. Der älteste Rugby-Verein Deutschlands zeigte nach einer durchwachsenen Hinrunde eine eindrucksvolle Rückserie, die ihn an die Spitze der Tabelle führte. In der ersten Saisonhälfte hatte 78 zwar mit zwei Heimniederlagen – gegen Leipzig und im Stadtduell gegen Germania List – Rückschläge hinnehmen müssen, blieb jedoch ansonsten stabil. Besonders der 131:0-Kantersieg gegen den FC St. Pauli stach in dieser Phase heraus und war eines der spektakulärsten Ergebnisse der Liga.


In der Rückrunde ließ die Mannschaft aus Hannover dann keine Zweifel mehr an ihrer Ambition zu: Alle Spiele wurden gewonnen – teils deutlich. Die Revanche gegen Germania List gelang mit einem 22:17-Auswärtssieg, auch direkte Konkurrenten wie der RC Leipzig oder der Berliner RC wurden klar bezwungen. Auffällig blieb dabei die Offensivstärke: Kein Team erzielte mehr Punkte als Hannover 78. Mit zwölf Siegen aus vierzehn Spielen und einem souveränen Punktekonto ging der Klub als Tabellenführer in die Endrunde – mit 578 erzielten Zählern stellte Hannover die produktivste Offensive der Nordstaffel.


Der Gast aus München reist als Vierter der Bundesliga Süd/West nach Niedersachsen. Der München RFC zeigte über die Saison hinweg einen wechselhaften, aber insgesamt stabilen Verlauf. Die Hinrunde begann mit zwei Siegen gegen Köln und den HRK, gefolgt von einer knappen Heimniederlage gegen Neuenheim und einem ärgerlichen 13:13-Unentschieden gegen Luxemburg. Gegen Ende der Vorrunde musste der MRFC die Überlegenheit der Topteams anerkennen: Frankfurt und Handschuhsheim waren jeweils deutlich überlegen.


Auch in der Rückrunde blieb das Bild gemischt. Gegen Köln gelang ein souveräner Auswärtssieg, ehe man gegen Neuenheim deutlich unterlag und eine knappe 26:27-Heimniederlage gegen den HRK hinnehmen musste. Doch in der entscheidenden Phase der Saison zeigte das Team seine Qualität: Ein 33:26 in Luxemburg und ein 30:28 gegen RG Heidelberg brachten wichtige Punkte im Playoff-Rennen. Am letzten Spieltag trotzte München dem Favoriten Handschuhsheim offensiv alles ab – fünf eigene Versuche und ein Bonuspunkt sicherten letztlich Platz vier der Abschlusstabelle.


Mit sechs Siegen, einem Unentschieden und sieben Niederlagen qualifizierte sich der MRFC erneut für die K.o.-Phase. Vor allem der kämpferische Auftritt in den letzten Saisonwochen und die stabile Leistung gegen direkte Konkurrenten sicherten den Erfolg. In Hannover steht der bayerische Club nun vor einer schweren Aufgabe – doch die Erfahrungen aus dem Vorjahr und der insgesamt gereifte Auftritt in dieser Spielzeit geben dem MRFC Anlass zur Hoffnung.


Für Hannover 78 beginnt die Finalrunde mit Heimvorteil und dem Selbstverständnis eines Titelanwärters. Für den München RFC ist es die Gelegenheit, sich mit einem beherzten Auftritt gegen den Nordmeister für eine Saison zu belohnen, in der das Team oft als Außenseiter überraschte. Es ist das Duell zweier Vereine mit gegensätzlicher Geschichte – aber gleichem Ziel: ein Platz im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft.


Rugby-Maul Prognose:


Hannover 78 kommt mit voller Offensivkraft und makelloser Rückrunde – zwölf Saisonsiege, Tabellenführung. München musste kämpfen, zitterte bis zum Schluss um Platz vier, zeigte aber Moral. 78 gewinnt mit +12.

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