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Die Deutschen Jugend-Meister III: Wie der Wiedenbrücker TV den U14-Titel auf die „ostwestfälische Insel“ holte

  • Lukas Wende
  • vor 5 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit


Spannender kann ein Finale kaum sein: Ein One-Score-Game bis zur letzten Minute. Die U14 des Wiedenbrücker TV krönte ihre Saison mit einem hart erkämpften 7:0-Erfolg gegen den SC Frankfurt 1880 im Finale auf dem Rasen von Germania List in Hannover. Insgesamt nahmen 13 Teams an der im Turniermodus ausgespielten Meisterschaft am 17./18. Mai teil. Aus den 3er bzw. 4er-Gruppen qualifizierten sich die zwei bestplatzierten Teams für das Viertelfinale - mit folgenden Ergebnissen:


SC 1880 Frankfurt 17-0 SG Rhein Main

SC Germania List 21-7 TSV Handschuhsheim

RK 03 Berlin 31-0 RG Heidelberg

Wiedenbrücker TV 19-0 SG StuSta/RC Unterföhring


Noch enger als die Viertelfinalspiele ging es in der Runde der stärksten vier Teams zu: Frankfurt schlug den Gastgeber mit 13-7 und der spätere Meister setzte sich gegen die Hauptstädter von RK 03 denkbar knapp mit 21-17 durch. Dazu der Meistertrainer Felix Gajewski: „Das Niveau auf der diesjährigen DM war sehr ausgeglichen, in der Spitze hätte jeder jeden schlagen können. Aber auch generell war es deutlich enger als erwartet.“



Zur Vorbereitung seiner Mannschaft äußert er sich wie folgt: „Wir haben uns mit der U14 zusammengesetzt und besprochen, welche Ziele wir für diese Saison haben. Ich finde das wichtig auch die Spieler*innen mit ins Boot zu holen, damit alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Ihr Ziel war es an der U14 DM teilzunehmen, hierzu haben wir dann mit den Kindern ,Bedingungen’ festgelegt, die erfüllt sein müssen, damit wir zur Deutschen Meisterschaft fahren.


Durch diese gemeinsam erarbeiteten Bedingungen konnten wir im Training dann immer positiv auf die Spieler einwirken, indem wir sie daran erinnert haben, bzw. sie sich gegenseitig auch daran erinnert haben. Generell ist die U14 in dieser Saison sehr diszipliniert und ehrgeizig gewesen, sie haben von Anfang an in jedem Training 100% gegeben und unser Coaching wie ein Schwamm aufgesaugt. Wir haben pro Woche zwei Trainingseinheiten gehabt, wie wahrscheinlich jeder Rugbyverein in Deutschland. Dazu kamen die Spieler auf uns zu und haben gefragt, ob wir nicht noch alle zwei Wochen eine weitere Einheit machen könnten, indem wir positionsspezifischer arbeiten können. Das haben wir dann auch umgesetzt und in der zusätzlichen Einheit den Sturm und die Hintermannschaft getrennt voneinander trainiert. Am Ende hatten fast alle 26 Spieler*innen vor der DM eine Trainingsbeteiligung von über 75%. Ich denke, dass diese gemeinsame Zeit auf dem Platz auch den Teamzusammenhalt sehr gestärkt hat.“



Diesen Zusammenhalt sieht Gajewski auch als essenziell für den Erfolg an: „Ich glaube unser Erfolgsrezept war, dass wir als Team gespielt haben und uns nicht nur auf einzelne Schlüsselspieler verlassen haben. Alle waren sehr motiviert und durch die sehr gut gelaufene Saison sind die Spieler mit einer positiven Einstellung in das Turnier gegangen. Auch die Unterstützung der Eltern für die Fahrten im Liga-Betrieb und unsere beiden Teammanager, die uns den Rücken freigehalten haben, haben dazu beigetragen, dass wir uns optimal vorbereiten konnten. Als wir dann im Finale standen, waren sie noch motivierter sich für ihre harte Arbeit während der Saison zu belohnen. Jeder hat für den anderen auf dem Platz mitgekämpft, sodass am Ende ein knappes, aber verdientes 7:0 auf der Anzeigetafel stand.“

 

Der Meistertitel des WTV zeigt eindrucksvoll, wie auch abseits der Metropolen ein „positives Umfeld zu schaffen ist“, in dem Jugendrugby gedeihen kann. Dazu Gajewski weiter: „Hier in Wiedenbrück, wir bezeichnen uns gerne auch als ostwestfälische Insel, aufgrund unserer abgeschiedenen Lage in NRW, sind wir auf uns angewiesen. Hier wird Zusammenhalt großgeschrieben, da wir nicht von Studentenstädten oder ähnlichem regelmäßig Zuwachs im Verein bekommen. Wir versuchen in unserem familiär geprägten Verein Zuwachs durch Mundzumundporpaganda zu bekommen, hier spielen auch viele Geschwisterkinder, Verwandte oder auch Kinder von unseren Oldboys/Oldgirls Rugby.“


In den letzten Jahren ging es in Wiedenbrück darum, „den Kindern ein Mindset mitzugeben, indem man für sein Tun belohnt wird. Allen war klar, dass Erfolg nicht von jetzt auf gleich passiert, sondern seine Zeit dauert, bis man Erfolge sieht. Ich denke durch dieses Umfeld und weil die meisten seit Kleinauf zusammenspielen, bringt das ab einem bestimmten Alter eine Dynamik mit sich, wo die Kinder gerne Erfolge haben möchten.“

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